Die Crete Senesi sind eine dieser besonderen Landschaften, in denen wir einfach innehalten müssen. Denn dann entfaltet sich vor uns die ganze unerschöpfliche Metamorphose der Welt.
Die Crete Senesi – diese bizarre, fast baumlose Mondlandschaft südlich von Siena – ist ein Land im Wartezustand. So fühlt es sich jedenfalls an, wenn man in dieser kargen, mitunter beinahe wüstenähnlichen Hügelwelt unterwegs ist. Sie wartet auf Regen, auf Geräusche, auf Bewegung. Es ist, als sei die Welt dort eben mal stehengeblieben, jenseits unseres Zeitgefühls. Und als lade sie uns ebenfalls zum Innehalten ein. Und zu ihrer langsamen Eroberung. Schritt für Schritt, Atemzug nach Atemzug, Gedanke nach Gedanke.
Warten, Gucken, Atmen – in diesem langsamen Rhythmus wandern wir durch die Crete. Hügel nach Hügel rollt sich die Landschaft vor uns ab, mit Zypressen, die senkrecht in den Himmel stechen und mächtigen Bauernhöfen, die seit scheinbar ewiger Zeit über den felsigen Abhängen thronen. Das Licht hier ist ganz eigen… und lässt die Grenzen zwischen Himmel und Erde verwischen.
VERLAUF
Wir wandern durch eine wunderbare Welt aus Lehm und Stein, aus Licht und Farbe, aus Raum und Bewegungslosigkeit. Die besondere Faszination der Crete lässt sich mit Worten nur schwer beschreiben, doch wer einmal dort gewesen ist, wird sie nie wieder vergessen. Die Luft dort ist so klar und trocken, dass alles, was im Schatten liegt, zu verschwinden scheint, während das Land in der Sonne in einem nahezu überirdischen Glanz erstrahlt. Die Crete wirken fern und nah zugleich. Eine Landschaft wie nicht von dieser Welt…
"Quando tutto è silenzio le cose cominciano a parlare; pietre animali e piante diventano sorelle e rivelano ciò che è nascosto. Un arcobaleno invisibile circonda quello visibile..."